FAR AWAY

Dienstag, 5. August 2008

Urlaub - Teil 5 - Dienstag

Gestern musste ich ja noch zum Auto zurueck. Die Rueckfahrt war leichter, denn diesmal kannte ich ja den Automaten, aber die U-Bahn liess auf sich warten. Der unterirdische Bahnhof ist schon fuer groessere Aufgaben vorbereitet, geplant ist auch eine Linie an die Platja de Palma, also zum Ballermann - aber im Moment verlieren sich die Zuege der Metro und der Ueberlandlinie in dem Kellergeschoss.

Ich drehe noch einige Runden durch Palma und erkunde das Hafenviertel. Die Gewaesserfront erinnert ein wenig an pastellfarbenes Miami, dahinter schaut es dann gleich anders aus. Ich wollte zwar noch einen Cappucino trinken - aber aufgrund Parkplatzmangels und wenig einladender Wirkung lasse ich das. Ich drehe die Musik auf, mache die Klimaanlage im Auto aus, Fenster auf und singe den ganzen Heimweg mit. Klasse Sender das (deutsche) Inselradio. Der Abend klingt wieder mal mit Vino tinto aus. Ich bin zu traege fuer den Bummel an den Strand und bleibe mal auf meiner Terrasse sitzen. Ich lausche dem Animationsprogramm eines anderen Hotels mit grausamen Karaoke-Versuchen. Aber der Wein machts ertraeglich ;-) Falle mal frueh ins Bett und das ist gut so.

Gut ausgeschlafen fruehstuecke ich ausgiebiger als sonst. Ich beobachte die Leute und schuettel immer wieder den Kopf. Kindererziehung sollte wirklich fuehrerscheinpflichtig werden. Eine durchreisende Ungarin setzt sich zu mir und wir tauschen Reiseerlebnisse aus. Ich bin erstaunt, wie gut unsere englische Konversation laeft, niederlaendisch waere ich lange nicht so weit. Sie gibt mir einen Tipp fuer eine tolle Badebucht, den ich umsetzen will. Ich fahre mit dem Auto los und ueberfalle mal wieder einen Supermarkt um das uebliche Mineralwasser, Obst und etwas Brot zu besorgen. Dann erkunde ich die Orte auf der Halbinsel, mache an schoenen Aussichtspunkten halt und knippse Bilder. In einem Café mit phaenomenaler Aussicht geniesse ich einen Cappucino, den der wild katalanisch auf mich einredende Wirt zu meiner besonderen Freude mit Zimt verwuerzt hat. Ich versuche englisch und deutsch etwas einzuwerfen, aber keine Chance, ein Gespraech zu fuehren. Schliesslich zerrt er mich am Arm zum nahestehenden Shuffle-Puck-Tisch und wir spielen eine Runde. Echt schweisstreibend bei der Hitze, aber - ich gewinne! War ein nettes Spiel, viel zu lachen und als Preis bekam ich den Kaffee geschenkt :-)

Auf der Suche nach der Bucht habe ich mich glatt 3x verfahren bzw. wollte nicht glauben, dass eine sooo gross in der Karte eingezeichnete Strasse soooo klein sein soll. Ueber eine Schotterpiste ging es nach Cap Fermentera (oder so aehnlich), kurz vor dem Ende ist eine klasse Bucht, super idyllisch, schoener Strand von Felsen umgeben und ein kleines Restaurant, ein echter Traum. Aber leider kein Geheimtipp :-( Nach einer dreiviertel Stunde ist es mir zu voll und ich rausche ab. Ein kurzer Abstecher zum Leuchtturm und die Strasse endet fuer mich abruppt, da ich ohne Allradantrieb und mit dem kleinen Polo bei der Steigung und den Schlagloechern nicht mehr weiterkomme. Ich ueberlege, die letzten anderthalb Kilometer zu laufen, verwerfe das aber angesichts 34 Grad im Schatten und da war nur Sonne.

Weiter wollte ich nach Palma und dann mal sehen. Aber unterwegs kreuzte ich das Aqualand in Magaluf und entschloss mich, das Rutschenparadies zu erkunden. Den Eintritt von 21,50€ wollte ich mit einem Coupon um 7€ druecken, aber das versagte man mir, da der nur in Begleitung von 2 Vollzahlern gilt :( Also rein und gleich nochmal 5€ (+2 € Pfand) fuer ein Schliessfach. Na ja, der Rubel rollt. Ich mache eine Fotorunde und sehe schrille Rutschen, wo mir schon vom Hinschauen das Herz stehenbleibt, wie bei der riesigen Halfpipe, die man mit Reifen erlebt. Runde 2 starte ich ohne Foto - nach Sonnencrememassenauftragung - ruhin in einem Kanal auf einem Reifen gleitend und steiger mich dann Stueck fuer Stueck.




Bei "Kamikaze" hebe ich ab, sehe wegen der Gischt "nuescht" und habe Puls 130. Hossa! Also erstmal im Wellenbecken relaxen und beobachte die Lifeguards bei der Arbeit - alle in schickem rot wie bei Baywatch, die ihren Job sehr ernst nehmen und mittels Pfeife fuer eiserne Disziplin sorgen. Nach "Black hole" komme ich mir gegrillt und abgeschreckt vor, boa war das warm darin. Dann noch Super-Kamikaze und ich ueberlege oben umzudrehen. Haette ich mal besser gemacht! Das war so ein Adrenalinstoss, mann hatte ich Angst! Kein zweites Mal. Ich lege mich auf meine Decke, mampfe Aepfel und lese endlich mal ein Buch. So vergeht die Zeit und ich mache dann nur noch mal eine "softe" dritte Runde.

Ich lege einen Zwischenstopp bei Lidl ein und vergleiche das spanische und deutsche Sortiment mal wieder. Vieles gleich, aber teurer. Interessantes andere und wieder mal kommt mir an der Kasse alles ganz spanisch vor ;-) Zurueck im Hotel duschen und kleine Siesta, ehe ich heute mal wieder aus dem Epizentrum von Paguera schreibe. Werde nun essen gehen - ja das macht man hier spaet abends. Und dann noch ne Sangria denke ich... Prost meine Lieben! Bis morgen :) Vielleicht... Will abends zum Ballermann!

2 Comments:

  • Erkenntnis des Tages: Nach einigen Augenblicken der Angst erfährt man oft eine Abkühlung, denoch ist man stärker den je.

    An den Niederländischkenntnissen (ich bin ja froh, das Du nicht dieses H-Wort erwähntest) müssen wir wohl noch arbeiten - wobei ich bezweifle, daß die gute Ungarin Dich besser verstanden hätte :-)

    "Urlaub ist eine lebenswichtige Erinnerungsstütze daran, was der Mensch war, ehe der menschliche Einfallsreichtum mit unendlich vielen Ablenkungen in sein Refugium einfiel" (Sir Peter Ustinov)

    Erhole Dich gut - der Nachbar

    By Anonymous Anonym, at 5/8/08 22:08  

  • Na da hätt´ste Dich doch mal aus dem wilden Wellenbad retten lassen können :)))

    By Blogger Peggy, at 6/8/08 13:14  

Kommentar veröffentlichen



<< Home