FAR AWAY

Dienstag, 19. April 2011

Klaus' Relax-Urlaub - Teil 3: Gedanken

Hallo liebe weltweite Leser ;-)

Es ist Dienstagabend und ich sitze wieder mal in der Lobby, das gute Abendessen hinter mir und nun bei einem Drink und einem Mix französischer Chansons, arabischer Schlager, Filmhits und den schon erwähnten Loungegrooves. Ich wollte mich eigentlich zum Schreiben wieder ans Wasser setzen, aber draußen regnet es plötzlich. Na glücklicherweise habe ich mir schon genug Farbe eingehandelt...

Ab und an ergeben sich hier im Tagesablauf spannende Gespräche. So über die Bewachungseindrücke... Der Militärposten und die Security, die wohl nie im Leben irgendetwas aufhalten könnten, aber für die Psyche scheint es vielen zu helfen. Auch die am Horizont über dem Meer vorbeifliegenden Kampfjets liefern sofort Gesprächsstoff und plötzlich sind die Veränderungen wieder ganz nah. Mehrfach versuchte ich am Horizont die Insel Lampedusa auszumachen, aber die ist wohl doch noch weit weit. Dennoch wurde bei der Katamaranfahrt streng kontrolliert, wer an Bord geht. Das drückt ein wenig die Stimmung an Bord, zumal mangels Wind auch nichts mit Segeln war. Also per Motor zu den Delphinen, und ein paar waren dann auch glatt zu entdecken, was dann doch das Lachen zurückbringt.

Irgendwie ist die ganze Szenerie unwirklich. Auch dass im Straßenbild und im Hotel - abgesehen vom intensiv verhüllten Zimmermädchen - keine Frauen zu sehen sind, wenn man mal von den Touristinnen absieht, die aber wohl nur so 20% der Gäste ausmachen. Zurück am Pool debattieren wir lebhaft, was man den GFlüchtlingen hier versprochen hat. Das Bild der Luxuswelt erleben die armen Einwohner sehr deutlich. Klar arbeiten viele hart und werden kaum verstehen, dass sie sich dennoch nichts leisten können. Viele sind gebildet, haben aber keine Arbeit bzw. reichen die Löhne kaum zum überleben. Wird das nach den Unruhen wirklich in geordneten Bahnen weiterlaufen oder droht uns irgendwann ein Nord-Süd-Konflikt?

Die Erholung bringt die Freiheit zum Denken. Im doppelten Sinne... der Stress fällt ab und die empfundenen Schwierigkeiten erscheinen dann doch klein. Beim Abendessen sitze ich in internationaler Runde am Tisch. Angst hat keiner und es ist richtig, hier zu sein, denn man lebt überwiegend vom Tourismus hier. Aber zu welchem Preis? Also welchen Preis zahlen wir nur? Ist es nicht wie bei den Lebensmitteln...? Wir tauschen uns über Trinkgelder aus und stellen fest, welch Informatiomnsmission uns verbindet.

Wind ist stark aufgefrischt, man hört die Brandung sogar hier drinnen. mir glüht die stirn, denn irgendwelche ecken habe ich wohl nicht sorgsam genug mit LSF30 eingecremt. Das Hotel hat sich inzwischen deutlich gefüllt, damit zieht auch mehr Leben ein. Hier wird gerade wieder mit Kerzenleuchtern umdekoriert, ein DJ beginnt mit den All-Time-Classics und mein Fuß wippt bereits mit. Für heute stelle ich das Denken mal ab, aber seid Euch schon der ein oder anderen Diskussion bewusst...

Lieben Gruß aus Nordafrika!

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