FAR AWAY

Freitag, 29. April 2011

Klaus' Relax-Urlaub - Teil 6: Stockholm

Der Vollständigkeit halber dann auch noch ein paar Zeilen zu Stockholm. Der Flug war äußerst entspannt und das Quartier bei Sabsi auch echt schön. Insgesamt versammelte sich eine siebenköpfige Gruppe in der schwedischen Hauptstadt um die Tage über Ostern dort zu verbringen.

Die Stadt kann man gar nicht in einen Blog fassen. Echt wunderschön, vorallem auch die Schären, wo wir nur einen kleinen Teil auf einer Bootsfahrt erkundeten. Na ja und sonst begleitete uns das beste Postkartenwetter bei allem Programm und Sightseeing. Sei es die Altstadt "Gamla Stan" mit dem Schloss, das Vasa-Museum, die Landschaftsausstellung "Skansen" mit alten Gebäuden, Traditionen und Tieren. Aber auch immer wieder ins Grüne, ans Wasser, auf nen Aussichtsturm und natürlich zum Wohnsitz der Königsfamilie Schloss Drottningholm. Dazu noch gutes Essen, leckere Getränke und auch schöne Picknicks.

Dank an alle für diese tollen 5 Tage, das war wirklich schön und relaxt! An dieser Stelle hoffe ich, dass Ihr Daheimgebliebenen oder sonstwo Weggefahrenen auch alle schöne Ostern hattet. Nachträglich und als kleinen skandinavischen Blumengruß hier noch ein Abschlussbild. Bin also gut erholt zurück und wieder fit, für alles, was nun kommt :-)

Teil 5 - Klaus überhaupt nicht mehr relaxt!

So, nun noch der Nachtrag... In Teil 4 schrieb ich ja zur Verspätung meines Zuges. Wie sich herausstellte, war die ICE-Schnellfahrstrecke gesperrt und wir mussten über Bummelstrecken via Magdeburg umgeleitet werden. Daher kamen wir auch am Hbf an und nicht in Spandau. Zeitverlust allein bis hier gute zwei Stunden. Nun musste ich ja wieder zurück via Spandau nach Falkensee... Anschluss mit dem RE4, der nach Wismar, also an die Ostsee fahren sollte... Klasse, denn es war ja Gründonnerstag und der Bahnsteig voller Menschen und Fahrräder! "Genießen Sie das Leben in vollen Zügen!" Solch Situation habe ich noch nie erlebt. Etwa die Hälfte der Menschen kam mit, waghalsig wurden noch Fahhrräder und Kinderwagen in den überfüllten Zug gewuchtet. Kaum Luft zum Atmen, aufsteigende Aggression und wahre Schlachten bei den Unterwegshalten. Glücklicherweise konnte ich mich beim Einsteigen gleich zur anderen Tür und Aussteigeseite in Falkensee durchkämpfen. Heimat, aussteigen, aufatmen, 3 Stunden später als geplant...

Aufatmen? Ich fand auf dem Parkplatz mein Auto vor, durchlüften und ab nach Hause... Keine 50 Meter gefahren dachte ich ein Bremsmanöver alter Bahnwagen zu riechen, beim Blick nach vorn sah ich dann aber schon die Flammen aus meiner Motorhaube kommen!!! Hilfe! Feuer! Ich rollte noch 100 Meter direkt vor den Bahnhof weiter um nicht in der Parkplatzeinfahrt alles zu blockieren. Motorhaube auf, Qualm und Flammen. Ich schlug mit dem Hemd drauf ein, bis mir ein Mann half und schrie, dass nicht der Motor, sondern nur die Isolation an der Haube brennt. Mit vereinten Kräften rissen wir sie ab, schleuderten sie auf die Straße und eine Frau rief, dass wir unseren Müll nicht einfach hier hinwerfen können. Dann schlug ich die Flammen weiter aus, ein Eimer Wasser vom nahen Kiosk löschte schließlich das stark qualmende Ding und ich sank geschockt auf den Bordstein. Die Beheizung der Scheibenwaschdüse hatte einen Kurzschluss und war durchgeschmort. Glück im Unglück! Wäre ich auf die Autobahn gefahren, hätte der Fahrtwind wahrscheinlich größeres Feuer angefacht. So half mir der sehr schnelle ADAC, isolierte die Kabelreste und checkte den Rest. Mit 4 Stunden Verlust verblieben mir noch 70 Minuten um wieder zum Flughafen aufzubrechen...

Donnerstag, 21. April 2011

Klaus' Relax-Urlaub - Teil 4: unterwegs

Nun schreibe ich bereits aus Deutschland und sitze gerade im ICE. Meine Zeit zum Sachenwechsel reduziert sich gerade: Die ICE-Schnellfahrstrecke nach Berlin ist wegen eines umgestürzten Krans gesperrt und wir werden über Magdeburg umgeleitet. Für mich zudem noch ein Umweg, da der Zug nicht in Spandau halten wird. Prognose laut Bahnchef: knappe anderthalb Stunden später am Hbf, für mich damit plus 2 Stunden *seufz* Na das wird ja ein kurzes Anschlagen zu Hause, denn nachher gehts ja weiter nach Stockholm...

Zurück bleiben noch die Gedanken an eine relaxte Woche in Tunesien, auch wenn man nicht so ganz ausblenden kann, was da passiert. Tripolis in Libyen ist gerade mal 350km Luftlinie weg und auch bei der Abreise habe ich den Eindruck, dass da mehr Militär steht, als eine Woche zuvor. Ein wenig Farbe habe ich mitgenommen und eine Menge neuer Eindrücke. Zudem die gastronomischen Erinnerungen, vorallem die jeden Tag neuen und umfangreichen Konditorleckereien!

Der Rückflug diesmal mit Tunisair. Auf Stunden ist diese halb ausgebuchte Boing 737 der einzige Abflug. Ziemlich unwirklich in dem großen Airport, der immer noch wie bei einer Generalprobe wirkt. Der Service na ja, aber die Rigatoni Bolognese sind für Billigflieger erstaunlich lecker. In Frankfurt sanfte Landung und beim ersten Halt wegen einer kreuzenden Maschine haben die Stzewardessen alle Hände voll zu tun, die "Frühaufsteher" wieder auf ihre Sitze zu bekommen. Gleich am Gate sondiert die Staatsgewalt, ob auch alle mit rechten Dingen in die EU einreisen. Mit EU-Pass wird man sofort durchgewunken, alle anderen werden genau geprüft und wohl ggf. gleich wieder ins Flugzeug gesetzt.

Endlos lang die Gänge, erneute Passkontrolle und dann weiterlaufen. Die Anzeige am Gepäckband kündigt 8 Minuten bis zur Ausgabe an. Letztlich steht da "a few minutes" und dauert noch weiter. Im Ergebnis 1 Stunde nach Andocken am Gate habe ich mein Gepäck und setze mich in die S-Bahn nach Frankfurt Hbf.

Dienstag, 19. April 2011

Klaus' Relax-Urlaub - Teil 3: Gedanken

Hallo liebe weltweite Leser ;-)

Es ist Dienstagabend und ich sitze wieder mal in der Lobby, das gute Abendessen hinter mir und nun bei einem Drink und einem Mix französischer Chansons, arabischer Schlager, Filmhits und den schon erwähnten Loungegrooves. Ich wollte mich eigentlich zum Schreiben wieder ans Wasser setzen, aber draußen regnet es plötzlich. Na glücklicherweise habe ich mir schon genug Farbe eingehandelt...

Ab und an ergeben sich hier im Tagesablauf spannende Gespräche. So über die Bewachungseindrücke... Der Militärposten und die Security, die wohl nie im Leben irgendetwas aufhalten könnten, aber für die Psyche scheint es vielen zu helfen. Auch die am Horizont über dem Meer vorbeifliegenden Kampfjets liefern sofort Gesprächsstoff und plötzlich sind die Veränderungen wieder ganz nah. Mehrfach versuchte ich am Horizont die Insel Lampedusa auszumachen, aber die ist wohl doch noch weit weit. Dennoch wurde bei der Katamaranfahrt streng kontrolliert, wer an Bord geht. Das drückt ein wenig die Stimmung an Bord, zumal mangels Wind auch nichts mit Segeln war. Also per Motor zu den Delphinen, und ein paar waren dann auch glatt zu entdecken, was dann doch das Lachen zurückbringt.

Irgendwie ist die ganze Szenerie unwirklich. Auch dass im Straßenbild und im Hotel - abgesehen vom intensiv verhüllten Zimmermädchen - keine Frauen zu sehen sind, wenn man mal von den Touristinnen absieht, die aber wohl nur so 20% der Gäste ausmachen. Zurück am Pool debattieren wir lebhaft, was man den GFlüchtlingen hier versprochen hat. Das Bild der Luxuswelt erleben die armen Einwohner sehr deutlich. Klar arbeiten viele hart und werden kaum verstehen, dass sie sich dennoch nichts leisten können. Viele sind gebildet, haben aber keine Arbeit bzw. reichen die Löhne kaum zum überleben. Wird das nach den Unruhen wirklich in geordneten Bahnen weiterlaufen oder droht uns irgendwann ein Nord-Süd-Konflikt?

Die Erholung bringt die Freiheit zum Denken. Im doppelten Sinne... der Stress fällt ab und die empfundenen Schwierigkeiten erscheinen dann doch klein. Beim Abendessen sitze ich in internationaler Runde am Tisch. Angst hat keiner und es ist richtig, hier zu sein, denn man lebt überwiegend vom Tourismus hier. Aber zu welchem Preis? Also welchen Preis zahlen wir nur? Ist es nicht wie bei den Lebensmitteln...? Wir tauschen uns über Trinkgelder aus und stellen fest, welch Informatiomnsmission uns verbindet.

Wind ist stark aufgefrischt, man hört die Brandung sogar hier drinnen. mir glüht die stirn, denn irgendwelche ecken habe ich wohl nicht sorgsam genug mit LSF30 eingecremt. Das Hotel hat sich inzwischen deutlich gefüllt, damit zieht auch mehr Leben ein. Hier wird gerade wieder mit Kerzenleuchtern umdekoriert, ein DJ beginnt mit den All-Time-Classics und mein Fuß wippt bereits mit. Für heute stelle ich das Denken mal ab, aber seid Euch schon der ein oder anderen Diskussion bewusst...

Lieben Gruß aus Nordafrika!

Sonntag, 17. April 2011

Klaus Relax-Urlaub - Teil 2: Wundern und Abschalten

Ich merke, das die Erholung einsetzt... Jedenfalls muss ich mich doch sehr aufraffen, hier ein paar Zeilen zu schreiben. Damit erfüllt diese Reise ja ihren eigentlichen Zweck: Ich schlafe lange, stehe um 9 Uhr auf, um nach dem Frühstück in einer der gemütlichen Ecken noch einen weiteren Kaffee zu nehmen und der Musik bzw. dem Meer zu lauschen. Öfter nicke ich dabei kurz weg, ehe ich wieder die Leute beobachte.

Ich habe bislang nur kurze Ausflüge in die nähere Umgebung gemacht. Am Mittelmeer entlang stetig die Versuche, in ein Café hineingezogen zu werden oder Obst, Zigaretten, Schmuck zu kaufen. Aber auch Kamel- bzw. Pferderitte, Greifvogelschau und Kutschfahrten. Die Masche ist immer die gleiche, kumpelhafte Ansprache und Probestücke, da man ja sooo gut mit den dem Land befreundet ist. Die jeweilige Nationalität ist schnell erkundet und entsprechend weht das Fähnchen im Wind. Wie fast jeder Tourist bin auch ich trotz Reiseführerwarnung dem ersten Einheimischen auf den Leim gegangen. Das Überraschungsmoment ist einfach zu groß und die sind echt routiniert und überzeugend. Der Versuch, mir 25 tunesische Dinar (etwa 13 €) für zwei Lychees und ein Stück Melone ließen mich erwachen, aber ich hatte bereits gekostet und war zahlungspflichtig. Aber ich erinnerte mich an den Hinweis, zu feilschen und schaffte es auf 5 Dinar. Inzwischen ist meine Reaktion aber schon gut trainiert und wehre bereits jegliches Opening ab.

Heute Vormittag habe ich mir die Medina, sprich die Altstadt angeschaut. Diese liegt von einer Stadtmauer umgeben wunderschön und wäre ein Besichtigungstraum. Schon am Eingang begegnet mir einer der jungen Hotelköche, der mir einen Geheimtipp zeigen wollte. Ich ahnte den Braten, aber er faselte was von Festival. Dann lernte ich die familiäre Verwertungskette kenne... Station 1, der Bruder - Schmuck. Und auch ein Tee konnte mich nicht erweichen. Station 2, der Onkel - Teppiche, hier soll das Festival stattfinden, mit Kamelen und Bauchtänzerinnen. Er meint mich einzuladen und zeigt mir Dutzende von Teppichen. Station 3 - die Schwester, die natürlich verschleiert und im Hinterzimmer verborgen ist. Der Schwager will mir Shirts, Hemden und Schuhe verkaufen. Station 4, der Opa: Wasserpfeifen und Kitsch. Ich finde Gefallen an dem Spiel, kann ich mir doch die Medina ein wenig ansehen. Erfolgreiche verlasse ich die Altstadt nach einer Weile ohne Geld loszuwerden. Bei den acht Stationen wundere ich mich eigentlich gar nicht mehr über diese Patchworkfamily ;-)

Gestern Abend nahm ich nicht nur das opulente Buffet, sondern gönnte mir mit 5 anderen einen extra Tisch mit Koch. Ich wählte vorsorglich die vegetarische Version um nicht etwa Fisch zu bekommen. Der Koch bereitet jeweils in kleinen Schälchen verschiedene Gemüsesorten, mit Nudeln oder Kartoffeln dazu. Vieles davon hatte ich noch nie gesehen. Mit verschiedenen Gewürzen variierte er den Geschmack, das war echt erstaunlich. Am Ende bat er uns, gleichzeitig zu essen. Es war zu ahnen, dass da was im Busch war... Feuer! Hölle, war das scharf! Wir schrien nach Wasser, bekamen Brot und sollten zwei Minuten warten. Schlagartig war alles wieder normal, aber sein Geheimnis verraten wollte er nicht. Zum Nachtisch gab es wieder dutzende kleine Köstlichkeiten und leckere tunesische Weine. Der Pool lud noch kerzengeschmückt zum Bad, ehe eine Trommelgruppe noch einmal für Stimmung sorgte. Trotz der vielen Ruhepausen sinke ich schnell in den Schlaf und schalte ab.

Freitag, 15. April 2011

Klaus' Relax-Tour: Teil 1 - Auf nach Nordafrika!

So, endlich mal wieder Urlaub! Nach den letzten anstrengenden und kraftraubenden Monaten nun endlich einige Tage Realaxen! Die Suche nach einem angemessenen Angebot lies mich nach langen Vergleichen letzlich für Tunesien entscheiden. Gerade jetzt vielleicht auch ein kleines Stück Abenteuerlust, da die Jasmin-Revolution ja erst einige Wochen her ist und der Tourismus eben erst wieder anläuft. Folglich stolperte ich über ein unschlagbares All inc.-Luxushotel und nun sitze ich hier bereits am 2. Abend etwa 8 Meter neben dem Mittelmeer und beschließe, mal wieder ein wenig zu bloggen...

Da es kein Angebot ab Berlin gab, buche ich Zug zum Flug und nehme den ICE nach Nürnberg. (Zurück geht es dann via Frankfurt.) Zur Abfahrtzeit war vom einsetzenden ICE noch nix zu sehen, dafür erschien der Hinweis "heute von Gleis 4". Also stürmte der gesamte Bahnsteig die Rolltreppen während der ICE in dem Moment einfuhr... Hektik! Ich döse mit Blick aus dem Fenster und stelle öfter fest, wie schön Deutschland eigentlich ist!

Mit der automatischen U-Bahn geht es in Nürnberg vom Hbf zum Airport, wo sich wieder Dramen beim Eincheck abspielen. In meiner Schlange natürliche Diskussion über vergessene Pässe und eine Frau, die die Gepäck-Gewichtanzeige wohl unter die zugelassenen 20kg hypnotisieren wollte. Na ja, ich bin gut in der Zeit und amüsiere mich über die stoischen Versuche einiger Leute auch ohne entsprechende Karten den Premiumschalter als Abkürzung vom Schlangenende zu beanspruchen.

Den Flug entspannt verschlafen und dann Landeanflug in Enfidha. Dieser Airport ist erst 2010 für den internationalen Verkehr eröffnet worden und soll Monastir entlasten. Von der Größe vielleicht mit Nürnberg vergleichbar. Anfang des Jahres wurden von dort die Touristen aus Tunesien ausgeflogen, da die anderen Flugplätze nicht nutzbar waren. Nun sind wir das einzige Jet, ein komischer Eindruck. Damit wir auch alles "sehen" legen wir am weit entferntesten "Finger" an...

Die Passkontrolle samt Einreiseformular erinnert ein wenig an die USA-Einreise. Danach ist immerhin das Gepäck schon da und ich were luxuslike vom Hotel abgeholt und muss nicht in den Bus :-) Unterwegs Unmengen von Störchen und dann bei Ankunft am Ort eine Sperre mit Militärposten. Ein befremdlicher Moment und mir wird bewusst, dass die aktuelle Geschichte hier noch nicht abgeschlossen ist.

Im Hotel erstmal Begrüßungscocktail und die Aufmerksamkeit des halben Lobbybereichs. Gäste sind eben noch rar und man erklärt mir, wie froh man über Frankreich und Deutschland ist, die als erstes wieder hier landeten. Das Land ist arm und lebt sehr vom Tourismus. Im Weiteren erhalte ich einen Vortrag zum Islam und was das in der Praxis bedeutet. Tunesien ist tolerant, aber dennoch erwartet man anstoßfreie Gäste.

Das erste Abendessen auf der fackelerhellten Terrasse direkt am Meer. Die Gästeschar ist für die Größe des Hauses überschaubar und so ist der Sevice absolut super. Ich sinke schnell ins Bett und auch der heutige Tag ist ein einziger Müßiggang. Ausschlafen, am Meer liegen, zum Pool wechseln und ein langer Mittagsschlaf. Ich bin mit Büchern bewaffnet und tauche in die Tiefe ein. Um mich wabert oft leise Loungemusik, ein aufmerksamer Kellner versorgt mich mit Drinks und zwischendurch immer wieder ungeahnte Leckereien. So, Urlaub!